ROTGLUT Konstanzer Bandarchiv 

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gegründet: 1978 

Musikstil:  Deutsch Rock 
  
Besetzung: 
Wolfgang Zimber (Gesang, Gitarre) 
Ariane Ehinger  (Keyboards) 
Jerry Auerswald  (Bassgitarre) 
Uwe Seibertz (Schlagzeug) 


Roadcrew: 
Bernhard "Dr.Löt" (Technik) 
Cordula Mettke (Live-Mix) 

Ariane, Bernhard, Uwe, Wolfgang, Jerry, Cordula


Rotglut wurde 1978 von Wolfgang Zimber (STINGRAYS, JAY JAY JEFFERSON & THE HELIOCENTRIC SPACE, WARSCHAU 1927, ALPHA CENTAURI, URANIAN CIRCUS, HELICOPTER BLUE, NERVOUS NEIGHBORES, SCHWESTER GABY, ROOSTERS, TANGRAM SESSION BAND, W.I.L.S.), Ariane Ehinger (URANIAN CIRCUS), Jerry Auerswald (WOLKENBRUCH) und Uwe Seibertz (EPIKUR, URANIAN CIRCUS) gegründet.  Die Gruppe war eine der profiliertesten Konstanzer Bands der 70er Jahre. Sie war auch eine der ersten Bands in Konstanz, die eine Langspielplatte herausbrachten. Die Platte wurde in Eigenregie aufgenommen und vom Trikont-Verlag, München herausgegeben. Es wurden ingesamt 5000 Stück verkauft. Der letzte Gig war im Frühsommer 1981 in Lindau auf einem großen Open Air Festival. Das war ein guter Abschluß vor 10.000 Leuten.  2001 gab's noch mal ein Revival der Gruppe. In der Besetzung mit Wolfgang Zimber (Gitarre), Uwe Szech(Schlagzeug), Jerry Auerswald (Bass) und Ariane Ehinger (Keyboards) absolvierte die Gruppe einen umjubelten Auftritt beim MuT-Festival auf dem Klein-Venedig Gelände in Konstanz. Dabei zeigte sich, daß die Gruppe auch heute noch eine große Fangemeinde hat.
 

Rotglut 2001 beim MuT-Festival in Konstanz

 

Kurzer Rückblick von Wolfgang Zimber über seine Zeit bei Rotglut. (verfasst am 24. Februar 2005)

Zu High Voltage / Hochspannung und ROTGLUT:
Viele (eigentlich die allermeisten) der alten ROTGLUT-Songs sind aus heutiger Sicht textlich total peinlich und musikalisch schlecht, das gebe ich neidlos zu. Da bin ich selbst der schlimmste Kritiker :-)) HV oder Hochspannung war damals auf jeden Fall die spieltechnisch bessere Band.
High Voltage hatten einen echten, straighten Rock-Drummer - wir nicht. Ariane war 7 Jahre lang meine liebste Freundin und wir konnten zusammen in der Küche sitzen, Musik machen und Ideen entwickeln. Das hatte was :-) Auf diese Weise entstanden manche Hymnen zum mitsingen (GOLF GTI, ARMEE, EINFACH NUR LEBEN) und einige Titel unserer Songs fanden spraymässig den Weg an diverse Schulmauern. Irgendwie schafften wir es wohl damals einfach gute Laune zu verbreiten und den Leuten was rüberzubringen. Und in der Regel verliefen unsere Gigs in euphorischer, friedlicher Atmosphäre, keine Schlägereien etc. (Ausser dass mir mal eine Punkerin in München auf der Bühne voll eine in die Fresse gab als wir gerade BUNTER VOGEL spielten, den ultimativen Folk-Rock-Song für Hippies - danach verschob sich unser Repertoire weg vom Blues-Rock zu eher Neuer Deutscher Welle - Vorbild IDEAL. Unsere damalige Klientel war halt die sogenannte Alternativszene (was immer das auch war) und weniger die harten Arbeiter-Jungs. Allerdings hatten wir auch klare politische Statements in unseren Songs, von denen ich viele heute noch unterschreiben kann aber auch manche (für mich heute) unglaublich verschrobenen Ansichten wie z.B. eine Lied "gegen" das Fernsehschauen, ha, ha oder "gegen" Supermarkt-Einkaufen oder "gegen" Fasnacht. Wir waren halt immer gegen irgendetwas und das traf auch den damaligen Zeigeist. Irgendwie waren wir lieb, obwohl wir oft gestritten haben wie die Bürstenbinder - einmal ununterbrochen im Transporter auf dem ganzen Weg von KN nach Hamburg. Danch war aber alles wieder in Butter, haha. Die Fahrten zu den Gigs waren wie Gruppentherapie im geschlossenen Raum. Eine deratige Gruppenintensität (im Guten wie im Schlechten) habe ich später nie mehr erlebt und das ist der eigentliche melancholische Aspekt. Später war alles nur noch Projekt, Projekt, Projekt, Projekt !!!!!! Nach Rotglut verblieb mir noch für zwei Jahre der legendäre Mercedes-Doppelkabiner und eine ziemlich große PA. Die Martin-Bins (Bassboxen) fanden dann in Hamburg Ihr Ende auf dem Sperrmüll, weil solche Ungetüme keiner mehr haben wollte. (Schad' ums Holz, haha). Der Transporter schaffte es immerhin noch 2 mal nach Portugal und nach Polen und ist heute noch in Afrika am Leben.

Wolfgang Zimber 24. Februar 2005


   Vielen Dank an Wolfgang Zimber für das Bildmaterial und die Textbeiträge.