Tangram Session Band Konstanzer Bandarchiv 

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gegründet:1993
Musikstil: Session
  
Besetzung:
Kurt Müller (Bass, Panflöte, Klavier, Akkordeon)
Wolfgang Zimber (Gitarre, Gesang)
Roy File (Schlagzeug, Klavier, Bass)

 

 


In den 90er Jahren entwickelte sich in Konstanz und Umgebung eine lebhafte Session-Szene. Die Initialzündung hierzu lieferte die „Tangram Session Band". 1993 begannen Kurt Müller (FUCK THE SYSTEM, URANIAN CIRCUS, MCNAMARA'S MEN HELICOPTER BLUE VELVET BOBS), Roy File (MCNAMARA'S MEN SCHWESTER GABY VELVET BOBS, W.I.L.S.) und einige andere damit, in der kleinen Kneipe „Tangram" in Hegne regelmäßig Donnerstags Sessions zu veranstalten. Zwei Jahre später stieß Wolfgang Zimber (STINGRAYS, HELIOCENTRIC SPACE, ALPHA CENTAURI, ROTGLUT, WARSCHAU 1927, HELICOPTER BLUE, NERVOUS NEIGHBORES, SCHWESTER GABY, ROOSTERS, W.I.L.S.) dazu. Müller, File und Zimber bildeten lange Zeit den „harten Kern" der „Session Band", wobei nicht an jedem Abend alle drei dabei waren. Zeitweise gehörte auch der Percussionist Stefan Tacke zum festen Stamm; er kam jedoch tragischerweise 1998 bei einem Arbeitsunfall ums Leben. Nach Eröffnung des „Turm" in Konstanz 1997, spielte die „Tangram Band" auch dort regelmäßig Freitags- anfangs alle zwei Wochen, später dann etwa einmal im Monat. 1998/99 trat man zudem eine Zeit lang mittwochs im „K9" auf. Darüber hinaus absolvierte man schon von Anfang an im Schnitt 25 Auftritte pro Jahr bei Festen aller Art. Die„Tangram Session Band" war mit rund 85 Gigs eine der aktivsten Konstanzer Combos. Ca. 150 Musiker spielten im Laufe der Jahre mit. „Manche haben auch versucht, eine Band daraus zu machen, aber das hat nicht funktioniert", erinnert sich Wolfgang Zimber. Andererseits taten sich mitunter Musiker aus dem Session-Kreis zusammen und gründeten eine Band, so etwa „Quinteto Cha" oder „FunJAZZtic". Wichtig bei diesem Projekt war, dass es keine Hierarchie gab. Das musikalische Konzept war offen und sollte auch so bleiben. Problematisch war es höchstens, wenn Jazzmusiker kamen, die bestimmte Standards spielen wollten, das konnten und wollten Wolfgang Zimber und Kurt Müller nur bedingt. Während Müller aus dem Folkbereich, Ethno und Blues kam, stand Zimber auf Rock, Funk und Soul der 60er, 70er und 80er Jahre. Dabei wurden zwar Stücke wie beispielsweise „Mustang Sally", „Purple Haze" oder „Psycho Killer" gecovert, das allerdings sehr frei, nur das musikalische Thema wurde aufgegriffen und variiert. Was gespielt wurde, entschied sich oft eine Minute, bevor es losging, je nachdem, was für Leute da waren. Andererseits gab es auch Auftritte, wo die Musiker der „Grund-Combo" irgendwann gar nicht mehr selbst mitspielten, weil es musikalisch in eine völlig andere Richtung ging.

 

Text und Bild: Thomas Zoch (Südkurier)