Halleluja Ramblers Konstanzer Bandarchiv 

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gegründet: 1960 
Musikstil: New Orleans Jazz 
  

Besetzung:

Kurt Schreiner (Kornett)

Mathias Kemmer (Posaune)
Roland Solentaler (Posaune)

Haro Eden (Klarinette)
Horst Püschel (Klarinette)
Ulli Wunner (Klarinette)
Hans-Peter Tress (Klarinette)
Wolfgang Eichner (Klarinette)

Marcello Bona (Klavier)

Wilfried Bruckner (Tuba)

Peter Haupeltshofer (Bass)
Heinz Schörnick (Bass)
Heinz Bühler (Bass)

Christian Hügle (Banjo)
Helmut Maier (Banjo)
Guy Perdrizat (Banjo)

Michael Streibert (Schlagzeug)

 

 

Ohne die tatkräftige Unterstützung von Franziskus Dannenmayer im Jugendhaus Raiteberg wäre das alles gar nicht möglich gewesen", so Kurt Schreiner, seines Zeichens Bandleader und Kornettist der „Halleluja Ramblers", der dienstältesten Musikgruppe in Konstanz. Denn die Musik der „Ramblers", der urwüchsige New Orleans Jazz, der von manchen verächtlich als „Biergarten-Musik" abgetan wird, war vor 40 Jahren geradezu revolutionär in der Konzilstadt. Und die „Ramblers" waren sozusagen Pioniere der Popkultur in der Region. Gegen massive Gegenwehr von manchen Kreisen der Öffentlichkeit und der Kirchen wurde nach der Bandgründung 1960 angespielt. Wie in der Nazizeit wurde die schwungvolle frühe Form des Jazz als „Negermusik" bezeichnet. Da stand auch schon mal die Polizei mit Gummiknüppeln vor dem Probenraum. Franziskus Dannenmayer, der damalige Leiter des Raiteberg, führte dennoch die so genannten „Sprudelbälle" ein, wo die „Ramblers" vor vollem Haus ihre ersten Erfolge feierten. Unterstützt wurde man schon damals vom SÜDKURIER der immer positiv dazu eingestellt war. Der Durchbruch gelang den „Ramblers" 1964 mit einem Benefizkonzert für den Kirchenbauverein in Kehl. Am nächsten Tag wurde dann noch ministriert. Im selben Jahr nahm die Combo auch die erste von insgesamt sieben Schallplatten auf. Was folgte, waren nicht nur Erfolge in Süddeutschland und der Schweiz, sondern vor allem auch im „Mutterland" USA. 1971 reisten die ,.Ramblers" erstmals auf eigene Kosten nach New Orleans. Das dortige Konsulat  vermittelte günstige Unterkünfte, als Gegenleistung „mussten" die „Ramblers" ein Konzert geben, bei dem man als „Modern Jazz aus Berlin" angekündigt wurde. Der Erfolg war so durchschlagend, dass die „Ramblers" zwei Jahre später als erste deutsche Band überhaupt zum New-Orleans-Jazzfestival eingeladen wurden. 1977 dann absolvierte man eine richtige USA-Tour, bei der man auch in der legendären „Preservation Hall" in New Orleans ein Konzert gab, wo damals eigentlich nur schwarze Musiker auftreten durften. Doch die Musik und der unverwechselbare Sound der „Ramblers" haben bis heute nichts von ihrer Frische verloren, weil die Musiker mit Überzeugung bei der Sache sind. Kurt Schreiner ist das letzte verbliebene Gründungsmitglied der „Ramblers". Zu den „Ramblers", bei denen Haro Eden acht Jahre die Klarinette spielte, gehören neben Schreiner: Roland Solentaler (Posaune), Horst Püschel Klarinette), Marcello Bona (Piano), Heinz Bühler (Bass), Christian Hügle (Banjo), Michael Streibert (Drums) und ab und zu auch Georg Schreyer (Saxofon). Zehn bis 15 Konzerte pro Jahr absolvieren die „Ramblers". Und noch heute stehen Stücke aus der Frühzeit der Combo auf dem Programm sowie alte Klassiker, die man teils bei den USA-Reisen kennenlernte. Im Stil einer „Marching Band" ziehen die „Ramblers" dabei stets zu ihren Konzerten ein. Zwei Großanlässe pro Jahr organisiert die Band selbst:  die sogenannten „Riverboat Shuffle" -Touren und zum Jahreswechsel geben die „Ramblers" traditionell ein großes Konzert.

   

Text: Thomas Zoch